Tipps und Vorsichtsmaßnahmen zum Fahren im Gelände mit Allradfahrzeugen
Geländefahren mit einem Allradfahrzeug ist ein aufregendes Erlebnis, erfordert aber Geschick, Vorbereitung und Respekt vor dem Gelände. Selbst mit einem leistungsstarken Fahrzeug kann unsachgemäße Handhabung zu Unfällen, Fahrzeugschäden oder zum Liegenbleiben führen. Hier finden Sie wichtige Tipps und Vorsichtsmaßnahmen, die Ihnen helfen, sicher und souverän durch das Gelände zu fahren.
Beherrschen Sie die Grundlagen der 4X4-Modi
Machen Sie sich vor dem Losfahren mit den 4x4-Einstellungen Ihres Fahrzeugs vertraut. Die meisten 4x4-Fahrzeuge bieten die Modi 2H (2WD mit hoher Reichweite) , 4H (4WD mit hoher Reichweite) und 4L (4WD mit niedriger Reichweite) . Verwenden Sie 2H auf normalen befestigten Straßen, um Kraftstoff zu sparen. Wechseln Sie auf 4H, wenn Sie auf losem Untergrund wie Schotter, Sand oder leichtem Schlamm unterwegs sind – dieser Modus bietet zusätzliche Traktion ohne Geschwindigkeitseinbußen. Reservieren Sie 4L für extreme Bedingungen: steile Steigungen/Gefälle, tiefer Schlamm, Steine oder wenn Sie bei niedriger Geschwindigkeit maximales Drehmoment benötigen (z. B. beim Überqueren von Hindernissen). Denken Sie daran, 4L nur einzulegen, wenn das Fahrzeug steht oder sich sehr langsam (unter 8 km/h) bewegt, um eine Beschädigung des Antriebsstrangs zu vermeiden.
Passen Sie Ihren Fahrstil dem Gelände an
Gelände im Gelände erfordert Anpassungsfähigkeit. Halten Sie auf Schlamm oder Sand eine gleichmäßige Geschwindigkeit, um nicht steckenzubleiben – der Schwung hilft Ihnen, die Oberhand zu behalten, aber vermeiden Sie zu hohe Geschwindigkeiten, die zum Verlust der Kontrolle führen könnten. Fahren Sie in felsigem Gelände langsam und kriechen Sie mit 4L über Hindernisse. Wählen Sie den Weg mit den größten Steinen (diese bieten eine bessere Traktion) und halten Sie Ihre Räder beim Bergauffahren gerade, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Prüfen Sie beim Durchqueren von Gewässern zuerst die Tiefe (überschreiten Sie nie die Watgrenze Ihres Fahrzeugs) und fahren Sie langsam, um eine Bugwelle zu vermeiden, die den Motor überfluten könnte.
Halten Sie den richtigen Reifendruck aufrecht
Der Reifendruck ist entscheidend für die Geländegängigkeit. Reduzieren Sie den Druck (normalerweise auf 15–25 psi, je nach Reifen und Gelände), wenn Sie auf weichem Untergrund wie Sand oder Schlamm fahren. Ein niedrigerer Druck vergrößert die Kontaktfläche des Reifens mit dem Boden und verbessert die Traktion. Denken Sie daran, den Reifen vor der Rückkehr auf befestigte Straßen wieder auf den vom Hersteller empfohlenen Druck aufzupumpen, um ungleichmäßigen Verschleiß oder Fahrprobleme zu vermeiden. Führen Sie immer einen tragbaren Luftkompressor und ein Manometer mit sich.
Nutzen Sie den Schwung mit Bedacht
Schwung kann Ihr Verbündeter sein, ist aber ein zweischneidiges Schwert. Zu wenig Schwung und Sie bleiben stecken; zu viel Schwung und Sie riskieren, die Kontrolle zu verlieren oder das Fahrzeug zu beschädigen. Nähern Sie sich Hindernissen mit gleichmäßiger, kontrollierter Geschwindigkeit. Beschleunigen Sie bei steilen Hügeln vor dem Aufstieg sanft, um genügend Schwung aufzubauen, und halten Sie diesen dann ohne plötzliche Beschleunigungen. Nutzen Sie beim Bergabfahren die Motorbremse (schalten Sie in einen niedrigeren Gang), anstatt ständig auf der Bremse zu stehen – überhitzte Bremsen können zum Versagen führen.
Kennen Sie die Grenzen Ihres Fahrzeugs
Selbst der robusteste Geländewagen hat seine Grenzen. Informationen zu Bodenfreiheit, Böschungswinkel und Tragfähigkeit finden Sie in Ihrer Bedienungsanleitung. Vermeiden Sie Hindernisse, die höher sind als die Bodenfreiheit Ihres Fahrzeugs, und befahren Sie keine Hänge mit einer Neigung von mehr als 30–35 Grad, es sei denn, Sie sind ein erfahrener Fahrer. Überladenes Fahrzeug mit Ausrüstung verringert die Bodenfreiheit und belastet den Antriebsstrang, was das Pannenrisiko erhöht.
Sicherheit geht vor
Fahren Sie nie allein im Gelände – nehmen Sie einen Freund mit oder schließen Sie sich einer Gruppe an. Teilen Sie jemandem Ihre geplante Route und Ihre Rückkehrzeit mit. Packen Sie die notwendige Ausrüstung ein: ein Abschleppset (Abschleppseile, Schäkel, Seilwinde), Erste-Hilfe-Material, eine Taschenlampe, zusätzliches Wasser und haltbare Lebensmittel. Informieren Sie sich vorher über die Wetterbedingungen – Sturzfluten und Schlammlawinen können die Wege innerhalb von Minuten gefährlich machen. Legen Sie immer den Sicherheitsgurt an und vermeiden Sie Ablenkungen (legen Sie Ihr Telefon weg, es sei denn, Sie verwenden es zur Navigation).
Wartung nach der Reise
Überprüfen Sie Ihr Fahrzeug nach einem Offroad-Abenteuer gründlich. Reinigen Sie Fahrwerkskomponenten von Schlamm und Schmutz (Schlamm kann Feuchtigkeit einschließen und Rost verursachen). Überprüfen Sie die Reifen auf Schnitte oder Steinschläge und prüfen Sie Bremsen, Fahrwerk und Antriebsstrang auf Schäden. Wechseln Sie Öl und Filter häufiger, wenn Sie in staubigen oder schlammigen Bedingungen fahren – Verunreinigungen können den Verschleiß beschleunigen.
Beim Offroad-Fahren mit einem Allradfahrzeug kommt es auf Geschick, Vorbereitung und Respekt vor der Natur und Ihrem Fahrzeug an. Mit diesen Tipps minimieren Sie Risiken, maximieren den Spaß und erleben viele sichere Abenteuer. Denken Sie daran: Das Ziel ist die Bezwingung der Strecke, nicht die Überforderung Ihres Fahrzeugs.